Gudrun Hanisch

Textilgestaltung und Grafik

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Gudrun Hanisch

Reale Faltungen stehen am Anfang meines Spiels. Falten können Luft einschließen, sie können zu offenen oder geschlossenen Behältnissen geformt werden, sie können gepresst und wieder geglättet sein, und die entstandene Oberfläche kann zum Bildträger werden. Ebenso sind Fotos von Faltungen oder von natürlichen Falten Ideenspender. Die Falte steht für Veränderung, für Brüche, für Verdecken von Bereichen, für unsichtbar sein, für Irritation, sowohl in gedanklicher Erinnerung wie auch als Ergebnis in einem neuen Kontext. Gleichwohl sind Falten in der Fotomontage nicht das was sie zu sein scheinen. Die Montage am Computer bietet mir die Möglichkeit, Räumlichkeit und Skulpturales zu simulieren. So entstand „Das große Spiel“. Den Figuren des Schachs folgend, stehen auch meine Faltfiguren für ein reales „Da sein“.

Durch Deformierung zufällig entstandene Liniensysteme meines Flügelwürfels bieten mir den Anreiz, durch Überdrucken neue Formationen zu finden. Es reizt mich, das vorgegebene Gerüst zu durchbrechen, ihm meine Ideen aufzuzwingen. Es ist wie „in Wolken lesen“. Im Prozess des Überdruckens mit der Hand konzentriere ich mich darauf, Vorgegebenes und Zugesetztes eine enge Verbindung eingehen zu lassen.

Hannover, Mai 2018